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Als Star Trek Fan hat man tagtäglich mit solchen Größen zutun, denn die Galaxis ist die Spielwiese dieser großartigsten aller Science Fiction Visionen. Ganz beiläufig wird dort von dutzenden, ja sogar hunderten Lichtjahren Entfernung geredet, die freilich mit dem Warpantrieb innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten spielend überwunden werden können, und als zierendes Beiwerk innerhalb von Computergraphiken ("Okudagrammen") dienen Karten der Galaxie, die diese riesigen Entfernungen verdeutlichen. Dieses "Handbuch des Star Trek Kartographen" soll nun näher auf diesen, im Gegensatz zu der Technik, den Sternzeiten und der Chronologie leider nur sehr vage und oft fehlerhaft ausgearbeiteten Aspekt von Star Trek eingehen und durch genaue Rechnungen und durch Auswertung der in offiziellen Büchern wie auf dem Fernsehschirm abgebildeten Karten die Bedeutung dieser als normal akzeptierten Entfernungen für das fiktive Leben im 24. Jahrhundert untersuchen. Dabei muß natürlich akzeptiert werden, das angesichts der geringen Einbeziehung der stellaren Kartographie in Star Trek Folgen oftmals Mutmaßungen und Spekulationen die einzige Basis für eine vernünftige (heißt: umfassende und detaillierte) Untersuchung darstellen. Weiterhin soll aufgrund der Tatsache, daß die wenigen Texte im Internet, die auf Entfernungen in Star Trek eingehen, meist das Thema "Ungereimtheiten und Fehler" haben, versucht werden, eine Lösung bzw. Erklärung für die kleineren und größeren Diskrepanzen zu finden. Letzten Ende soll dieses Werk aber weniger ein "Nitpicker" sein, sondern vielmehr dabei helfen, die in den letzten Jahren in Star Trek leider verlorengegangene Ehrfurcht vor dem großen Unbekannten und den unendlichen Weiten des Universums, wie wir sie noch in der 1. Staffel von TNG oder in Star Trek: Der Film erleben konnten, und vor allem den wissenschaftlichen Aspekt von Star Trek (meiner Meinung nach einer der Hauptaspekte neben dem Spiegel der Menschlichkeit), der mit dem Krieg bei DS9 entgültig begraben wurde, wiederzuentdecken.
Ein Blick auf die reale Galaxis
Bevor wir uns ins Star Trek Universum begeben,
müssen wir jedoch noch unser Spielfeld - die Galaxis - genauer kennenlernen.
Diese ist der kleinste gemeinsame Nenner vom Star Trek Universum und der
realen Welt - in beiden leben wir in einer Spiralgalaxie namens Milchstraße,
die einen Durchmesser von 100000 LJ hat und in der Mitte (an der Auswölbung)
etwa 5000 LJ dick ist. Nahezu alle Star Trek Folgen und Filme spielen in
dieser Galaxis, und nur selten hat die Enterprise die Milchstraße
in die unendlichen Weiten des Universums verlassen - kein Wunder, wenn
man bedenkt, daß selbst das schnellste Star Trek Raumschiff etwa
100 Jahre zur Durchquerung unserer Galaxis benötigen würde. In
unserer realen Welt erscheint uns das Universum dabei noch viel größer,
weil eine Million Jahre nicht ausreichen würden, um das gegenüberliegende
Ende der Milchstraße mit heutigen Mitteln zu erreichen.
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Innerhalb dieser riesigen Galaxie ist unsere Sonne nur ein winziger Punkt in der Unendlichkeit, der von 100 Milliarden ähnlicher Punkte überstrahlt wird. Trotzdem können wir unsere Lage in der Galaxis genau bestimmen - die Sonne befindet sich im Lokalen Arm der Milchstraße, etwa 30000 LJ vom Zentrum, in dem ein Schwarzes Loch vermutet wird, entfernt. Die Drehung der Galaxie und damit die Position der Erde wird verschieden dargestellt, da unsere Milchstraße um ihr Zentrum rotiert; meistens finden wir sie jedoch genau in der Mitte der unteren Hälfte der Milchstraße. |