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Kinder sind nicht besonders beliebt, wenn es um das Mitwirken in Science-Fiction-Produktionen geht. Viele Fans scheinen wie Captain Jean-Luc Picard zu denken: Diese kleinen Gören haben auf einem Raumschiff der Sternenflotte nicht verloren. Manchen Fans ist der Gedanke an Kinder in SF-Filmen sogar regelrecht verhasst. Vielleicht liegt es daran, dass Science-Fiction-Fans immer wieder das Genre gegen den Vorwurf verteidigen müssen, es handle sich lediglich um Kinderkram. "Star Trek" z.B. gehört zu den ganz wenigen positiven Zukunftsversionen der Science-Fiction und war dadurch immer wieder dem unsinnigen Vorurteil ausgesetzt, die Serien seien "naiv" und"kindlich". Offenbar gibt es unter den Fans Befürchtungen, durch das Auftauchen von Kindern würde diese Image noch verstärkt. |
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Es muss daher den Machern von "Star Trek Voyager" eigentlich klar gewesen
sein, dass die Einführung von vier Borg-Kindern sicher nicht bei allen
zuschauern auf Gegenliebe stoßen würde. Dass sie sich von derlei
Vorurteilen nicht beeindrucken ließen ist zugleich erfreulich. Denn
die Frage, ob es sich nun um gute oder schlechte Science-Fiction handelt,
lässt sich nicht daran ermessen, wie alt die Figuren sind. In der
Episode 135 mit dem Titel "Kollektiv" (Orginaltitel"Collective") sind Tom
Paris, Neelix, Chakoty und Harry Kim mit dem Delta Flyer unterwegs, als
sie plötzlich von einem Borgwürfel angegriffen und kurz darauf
ins Innere des Schiffes gezogen werden. Dort warten sie in der Assimilationskammer
auf ihre Umwandlung in Borgdrohnen. Doch die Borg lassen sich nicht blicken.
Inzwischen findet auch die Voyager den Würfel. Es kommt zu einem Feuergefecht,
doch offenbar ist das Borgschiff beschädigt und daher der Voyager
nur geringfügig überlegen. Schließlich melden sich die
Borg und sind bereit, ihre Geiseln im Tausch gegen die Deflektorscheibe
der Voyager freizulassen. Offenbar wollen sie damit die Verbindung zum
Kollektiv wiederherstellen. Janeway lässt sich zum Schein auf den
Handel ein. Seven soll sich auf dem Borgschiff davon überzeugen, dass
die Geiseln unverletzt sind. dort stellt sie jedoch fest, dass alle Erwachsenen
tot sind. Der Kubus ist nun in der Kontrolle von fünf Borg-Jugendlichen,
die sich eigentlich noch in der Reifungskammer befinden müssten. Das
Schiff ist schwer beschädigt. Seven kehrt mit einer Leiche auf die
Voyager zurück. Als der Holodoc diese untersucht, findet er heraus,
dass die Borg offenbar von einem Virus getötet wurden. Nur die Jugendlichen
in ihrer Reifungskammer wurden nicht infiziert. Janeway fordert den Doktor
auf, aus den Informationen über den Virus eine Biowaffe gegen die
Borg zu entwickelt. Der Captain selbst begibt sich auf das Borgschiff und
schlägt den Überlebenden vor, das Kollektiv zu verlassen und
auf die Voyager zu kommen.
Doch die Borg haben kein Interesse, Janeway macht ihnen klar, dass sie unmöglich die Deflektor der Voyager hergeben kann, bietet ihnen jedoch Seven Hilfe bei den Reparaturarbeiten an. inzwischen findet Seven heraus, dass das Kollektiv durchaus den Notruf empfangen hatte. Das die fünf Überlebenden aber als wertlos und irrelevant eingestuft wurden, gab man sie auf und trennte die Verbindung. |
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Inzwischen werden die Kinder des Borgschiffes unruhig, da sie erkennen,
dass Seven sie mit den Reparaturarbeiten nur hinhalten will. Also versuchen
sie mit einem Traktorstrahl die Deflektorscheibe der Voyager gewaltsam
zu entfernen. Daraufhin leitet Janeway einen Energiestoß durch den
Traktorstrahl des Borgschiffes. Dadurch überlädt sich dessen
Schildmatrix, und der Anführer der Bor-Kinder kommt ums Leben.
Die restlichen vier ergeben sich. Janeway beauftrag Seven, sich um die vier Kinder zu kümmern. letztere hatten noch ein paar Daten über sie aus dem Borgschiff transferieren können. Der älteste Junge hieß vor seiner Assimilierung Icheb, er ist Brunali. Das Borg-Mädchen heißt Mezoti und stammt von der Rasse der Nordcadian (aus Folge "Tsunkatse"). Die beiden anderen Kinder sind Zwillinge und heißen Azan und Rebi. | ![]() |
Sevens neue Zöglinge
Seven bestraft die beiden und zwing sie, sich in die Ecke zu stellen. Icheb ist empört und beginnt einen Streit. Er wirft Seven vor, alles kontrollieren zu wollen. Chakotay teilt Seven mit, dass sie es mit ihren Bemühungen um Disziplin zu weit treibt. Und tatsächlich nimmt die neue Ziehmutter es schon viel gelassener auf, als Mezoti kurz darauf statt einer geometrischen form eine Abbildung von Seven in Lehm formt.
Borg-Erziehung
Der B-Plot von "Ashes to Ashes" ist kurzweilig, doch das Potenzial der Thematik schein nur unzureichend ausgeschöpft. Zu beneiden sind die vier neuen Borg-Findelkinder nicht. Interessant ist dabei der Aspekt, dass die vier Kinder die Elemente Chaos und Spontanität zur charakterlichen Entwicklung benötigen, weil sie bisher nur Disziplin und Ordnung übermittelt bekamen. Allerdings hätten die Autoren die psychologische Situation der Kinder stärker verdeutlichen können, die unter den fatalen Einfluss der Bord geraten sind. Die Eingewöhnung der Kinder müsste deutlich schwieriger ausfallen als bei Seven. |
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Finale des Borg-Dreiteilers "Child`s Play"
In dieser Serie werden die Ereignisse um die Borgkinder noch einmal
sehr dramatisch. Die vier haben sich inzwischen gut eingelebt, vor allem
Icheb zeigt große Begeisterung für die Technik der Voyager.
Er hat sogar einen neuen Sensoren-Phalnax entwickelt, mit der sich Wurmlöcher
aufsprühen lassen.
Eines Tages fliegt die Voyager Ichebs Heimatplaneten an Der Ex-Borg-Junge
hat keine Erinnerungen mehr an seine Eltern. Er gehört zum Volk der
Brunali, die nach ständigen Borg-Angriffen nur noch über wenige
Raumschiffe verfügen. Janeway, Tuvok und Seven begleiten Icheb auf
den Planeten und treffen auf seine Eltern, Leuvon und Yifay. Doch Icheb
möchte nicht viel mit ihnen zu tun haben und will wieder zurück
auf die Voyager. Seven macht kein Geheimnis daraus, dass sie den Jungen
nicht auf den Planeten zurückkehren lassen möchte, da dieser
sich in der Nähe einer Borg-Subraumroute befindet. Sie befürchtet,
dass es nur eine Frage der zeit ist, bis Icheb erneut assimiliert wird.
Janeway wird klar, dass die Brunali ihre Kinder mit einem Virus infizieren und sie dann im All aussetzen, damit sie von den Borgschiff assimiliert werden. Als die Voyager das Schiff aufspürt, das gerade von einem Borgschiff ins Visier genommen wurde und die Crew den bewusstlosen Icheb in Sicherheit beamt wird auch die Voyager von einem Traktorstrahl der Borg erfasst. Doch es gelingt der Voyager die Flucht und Icheb bleibt endgültig auf der Voyager. | ![]() |