Die Ferengi
Geschichtliches
"Die Menschen in STAR TREK schätzen persönliche Herausforderung und Befriedigung mehr als Materialismus." (Zitat von Gene Roddenberry)
 
Die Ferengi waren ursprünglich als Abbild der menschlichen Gier und sexistischen Einstellung erdacht - eine überspitzte Satire, die durchaus nachdenklich stimmen sollte.
Roddenberry wollte dem Zuschaür die gravierenden Unterschiede zwischen den Leuten in STAR TREK und dieser "superkapitalistischen" Rasse verdeutlichen, und ihnen zeigen, dass die Menschen auch im 20.Jahrhundert nicht selten viel anders reagieren und handeln.
Die meisten der RoA's (Erwerbsregeln) wurden daher so kunstruiert, dass sie dem heutigen Menschen in einfacher Form darlegen, wie profitorientiert sie doch selbst sind.

"Wenn man sich die Ferengi näher betrachtet, beginnt man zu überlegen, 'Moment mal - ja, er mag vielleicht überdimensional grosse Ohren haben, schiefe, scharfe Zähne und eine merkwürdige Nase, aber er verkörpert in gewisser Weise mich selbst. Er ist ich...'" (Zitat von Ira Steven Behr, Executive Producer/DSN)

 
So wurden die Ferengi bei ihrem ersten Erscheinen in STAR TREK zunächst auch als genau dieses Abbild eingeführt:
 
kapitalistisch, sexistisch, unberechenbar, evtl. sogar dumm - ein weiteres Feindbild der Sternenflotte, und somit der 'United Federation of Planets' (UFP).
Immer wieder wurden die Ferengi in TNG als die "Bösen" gezeigt, als gewissenlose, rein kapitalistisch eingestellte Räuber. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass die in TNG gezeigten Ferengi nur EINE Gruppierung dieser facettenreichen Gesellschaft aufzeigt. Wachsende Popularität der Ferengi beim Zuschaür und Fan dieser Serie liessen die Produzenten, und Roddenberry selbst, diese Wesen in ihren Charakteren überarbeiten; die eigentliche Entwicklung dieser Charaktere begann jedoch erst mit Beginn von DSN, in dessen Serie ein Ferengi (Quark) als Hauptcharakter integriert wurde.
Diese Entwicklung, ähnlich die der Klingonen von TOS zu TNG, sind schon in den letzten Episoden von TNG, und vor allem auch in DSN zu sehen. Hier werden die Ferengi nicht mehr als die "Bösen" gezeigt, sondern vielfach im genaün Gegenteil von dem, was sie ursprünglich verkörpern sollten (vgl. Kapitel 5 'Episoden').

Der erste Kontakt der Ferengi mit einem Schiff der UFP endete im Jahre 2355 im Maxia Zeta System für die Ferengi sehr tragisch, nachdem Captain Picard, kommandierender Offizier der U.S.S. Stargazer, das Ferengi-Schiff vernichtete (vgl. Kapitel 5 'Episoden' - TNG: THE BATTLE). Bis zum Jahre 2364 waren sie ein völliges Mysterium für die UFP, bis zum ersten Sichtkontakt bei Delphi Ardu V, dem ehemaligen T'Kon-Imperium (vgl. Kapitel 5 'Episoden' - TNG: THE LAST OUTPOST).

Um diese Wesen, deren Handlungsweisen und Riten besser zu verstehen, braucht es schon einen gewissen Einblick in die Gesellschaft der Ferengi.
 
Die Ferengi sind eine intelligente, sehr hoch entwickelte Spezies. Sie können ohne weiteres mit den Argumentationsfähigkeiten der Vulkanier, sowie dem klingonischen Drang zur Eroberung in Verbindung gebracht werden.
Allerdings werden die Ferengi, nicht wie bei den Vulkaniern durch ethische Fragen und pure Logik, oder wie die Klingonen durch ihre Ehre, sondern durch ihren nahezu unbändigen Drang nach Profit in ihrem Bestreben und ihrer Entwicklung vorangetrieben.
Dies bedeuted allerdings keinesfalls, dass die Ferengi keine Ehre, oder keine Logik besitzen, sondern ganz das Gegenteil ist der Fall. Durch ihren Wunsch nach materiellem Reichtum haben sie ihre Technologie bedeutend vorangetrieben, so dass sie ohne weiteres mit den anderen Rassen im Universum konkurrieren können.
So wurde z.B. das 'Metagenic Shield' (Metaphasen-Schild) von Ferengi-Wissenschaftlern erfunden, mit dem es möglich ist, in eine Sonnenkorona hinein zu fliegen (vgl. TNG: SUSPICIONS). Ausserdem, und dies ist sehr bemerkenswert, haben die Ferengi schon lange vor den Menschen, Romulanern und Klingonen den WarpAntrieb entwickelt und benutzt (vgl. Kapitel 5 'Episoden' - DSN: LITTLE GREEN MEN). Durch ihren Drang zum Materialismus und der dadurch aufstrebenden Technologie ist sich das Volk der Ferengi bewusst, dass die festgelegten Ziele nur dadurch erreicht werden können, wenn Friede und Harmonie zwischen ihren Artgenossen herrscht.
Darum, und das ist unbestritten einer der ehrenhaftesten Beweggründe, gab es in der Geschichte der Ferengi niemals, zu keiner Zeit, ausartende Kriege.
"Wissen sie, Commander, ich weiss wieso die Menschen uns Ferengi nicht leiden können...So wie ich das sehe waren die Menschen früher genauso, wie die Ferengi. Gierig, raffsüchtig und nur gewinnorientiert. Wir erinnern sie ständig an DEN Teil ihrer Vergangenheit, den sie gerne verdrängen...
Aber sie übersehen da etwas, die Menschen waren zu DER Zeit noch viel schlechter als die Ferengi - Sklaverei, Konzentrationslager, interstellare Kriege - wir haben NICHTS in unserer Vergangenheit, das auch nur annähernd DIESER Barbarei gleichkommt! ... Sehen Sie, wir sind nicht wie Sie... Wir sind besser..."
(Zitat von Quark in 'The Jem'Hadar' (Der Plan des Dominion)) (vgl. DSN: THE JEM'HADAR).
 
Bereits im frühen Alter von 2 Jahren werden die Kleinkinder, zum grössten Teil männliche Ferengi, in die Schule geschickt. 
 
Dort lernen sie zunächst ihre eigene Sprache zu beherrschen, um danach die Studien am Zahlensystem und diversen anderen Sprachen, darin sind englisch, klingonisch, vulkanisch, rihannsu (romulanisch) und cardassianisch enthalten, zu vertiefen.
Das Leben eines schulpflichtigen Ferengi-Kindes ist dementsprechend nicht einfach, doch der angeborene Wissensdurst lässt sie diese Phase ihrer Entwicklung sehr oft spielend meistern.
Während sie allmählich lernen die Fremdsprachen perfekt zu beherrschen, werden sie immer vertrauter mit bedeutender Ferengi-Literatur, wie den 'Rules of Acquisition' (Erwerbsregeln) (vgl. Kapitel 6 'Erwerbsregeln'), den Grundregeln des kaufmännischen Verhaltens und diversen Geschäftspraktiken.
Werden diese, für die Ferengi wichtigsten Grundregeln, beherrscht, können die Studien an weiterer, nicht auf Profit basierender Literatur fortgeführt werden.
In ziemlich frühen Kindesjahren lernen die Ferengi ausserdem Mathematik zu beherrschen, zu dessen Fähigkeiten wie rechnen ausserdem Algebra, Trigonometrie, Kalkulation, Gleichungen, Statistiken, Volkswirtschaft und Logik gehören.
Ausserdem werden Ferengi in Naturwissenschaften, Geologie, Chemie, Biologie, Physik, Quantenphysik, Medizin und diversen sozialen Wissenschaften unterrichtet, jedoch nicht ausführlich, denn hier besteht die Möglichkeit, sich in einem Fach zu spezialisieren, auch im Hinblick auf den weiteren Werdegang, denn nicht jeder Ferengi möchte ein Kaufmann werden, sondern auch "normale" Berufe wie Wissenschaftler, Lehrer und Koch z.B. sind beliebt und werden benötigt.

Das Ferengi-Schulsystem ist nicht mit dem deutschen Schulsystem zu vergleichen, es ist mehr wie eine Universität, in der die Studenten solange verweilen können, bis sie ihr Lernziel, und damit meist auch ihren Berufswunsch erreicht haben.

Nach der allgemeinen "Grundschule" hat das Ferengi-Kind im Alter zwischen 12 und 17 Jahren dann die Möglichkeit, entweder eine weiterführende Universität zu besuchen, oder zur militärischen Akademie zu wechseln. In beiden Fällen bekommen sie eine gesonderte, spezielle Ausbildung.

In der Ferengi Militär-Akademie ist die Ausbildung übrigens intensiver als die der Universität, da sie nur erfolgreich abgeschlossen werden kann, wenn mehrere Fächer mit besonderer Auszeichnung abgeschlossen werden. So muss ein Ingenieur fähig sein, als Arzt zu dienen, oder ein Arzt als Navigator z.B.

Ein Ferengi-Wesen beendet die weiterführende Universität oder die Militär-Akademie im Alter zwischen 15 und 22 Jahren, und erhält eine Auszeichnung, die mit auf der Erde vergleichbaren Doktorentiteln gleichzusetzen ist.

Nach dieser Ausbildung gelangt ein Ferengi in den Berufsalltag, und egal welcher Beruf gewählt wird, steht der Drang zum materiellem Reichtum immer an erster Stelle.

Ferengi-Fraün allerdings sind nach menschlichen Masstäben unemanzipiert, dürfen nicht reisen, und müssen traditionsgemäss ohne Bekleidung herumlaufen (vgl. Kapitel 3 'Allgemeines').
Normalerweise dürfen Ferengi-Frauen weder lesen noch schreiben lernen, aber diese "Regelung" ist veraltet, und daher dürfen auch weibliche Ferengi wenigstens die "Grundschule" besuchen, mit dem Hintergedanken, ihre Kinder in ihrem Lernziel zu unterstützen (vgl. DSN: FAMILY BUSINESS).
Doch die Emanzipation der Frau erhält langsam aber sicher ebenfalls Einzug in die Kultur der Ferengi, letzten Endes aus dem Grund, dass eine grössere Anzahl an wirtschaftlich tätigen Ferengi das Gesamtvermögen des Ferengi-Imperiums enorm steigern wird.
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