Klingonische Ehre
Vor
1500 Jahren machte Kahless der Unvergessliche seine klingonischen Brüder
mit einer revolutionären Philosophie bekannt - dem Kodex der Ehre.
Kahless' Lehren retteten die brutalen und kriegslüsternen Klingonen
vor der Selbstvernichtung und begründeten eine vereinte Zivilisation,
die bis ins 24. Jahrhundert fortbesteht. Die Klingonen beurteilen sich
selbst und ihre Mitbürger weiterhin nach Kahless' Richtlinien. Sie
glauben, dass die Ehre wertvoller ist als Familie und Freunde und sogar
kostbarer als das eigene Leben.
Pflicht und Mut
Der
Kodex erstreckt sich auf alle Lebensbereiche. Er lehrt einen Klingonen
Folgendes: seine Familie zu achten und seine Vorfahren zu ehren; stets
bereit zu sein die Verantwortung für seine Taten zu übernehmen;
treu und ehrlich zu handeln; körperlich fit und geistig wach zu bleiben,
so dass man stets für die Schlacht bereit ist; seinen Pflichten nachzukommen
ohne Fragen zu stellen; Ehre mit Ehre zu vergelten, Situationen zu ertragen,
die den Charakter stärken; jene ZU bestrafen, die Böses getan
haben, und schließlich: niemals mit den Unehrenhaften Umgang zu pflegen,
denn die Klingonen stoßen jene Mitglieder ihres Volkes aus, die ihre
Ehre verloren haben. Und was am wichtigsten ist. Ein ehrenhafter klingonischer
Krieger darf niemals etwas tun, für das er nicht bereit ist mit seinem
Leben einzustehen.Wenn man Kahless'Gebote umsetzt, können sie die
Gesellschaft wild und chaotisch erscheinen lassen. Es ist durchaus nichts
Ungewöhnliches, wenn ein Treffen von Regierungsbeamten unterbrochen
wird, weil zwei der Mitglieder plötzlich einen brutalen Kampf auf
Leben und Tod beginnen. Oder ein geehrter klingonischer Raumschiff-Capiain,
der im Alter langsam geworden ist, wird von seinem Ersten Offizier getötet,
weil seine Unentschlossenheit Schande über die gesamte Besatzung bringt.
Der Weg des Kriegers
Dieses System erscheint vielen Außenstehenden
barbarisch, aber Kahless' Ehrenkodex wurde deshalb so willig angenommen,
weil er zum klingonischen Temperament passte, Indem er Kampf und Krieg
als Wege zur Erleuchtung pries, gab Kahless den kampfhungrigen Klingonen
einen ideologischen Überbau für ihr hitziges Wesen. Um nach Sto-Vo-Kor
ins klingonische Jenseits zu gelangen muss man alles für das riskieren,
woran man glaubt. Wenn ein Klingone der Ansicht ist, dass man ihm Unrecht
angetan hat, dann muss er den ÜbeItäter sofort herausfordern
und (wenn nötig) bis zum Tode kämpfen. Ein Klingone weiß,
wer sein Feind ist, und stellt sich ihm von Angesicht zu Angesicht.
Ein Tag zum Sterben
Es gilt als der ultimative Beweis
für die Ehre eines Klingonen, wenn er furchtlos stirbt, während
er für eine ehrenvolle Sache kämpft. Die größte Hoff
nung eines klingonischen Kriegers ist es, im Kampf durch die Hand eines
ehrenhaften Feindes getötet zu werden. Dies garantiert den Weg nach
Sto-Vo-Kor. Der AlbtraLim jedes Kriegers ist dagegen gefangen genommen
zu werden; dies beweist automatisch, dass man unwürdig ist. Klingonen
selbst nehmen nur dann Gefangene, wenn sie einen Vorteil einbringen können,
z. B. als Faustpfand bei Verhandlungen. Ein ehrenhafter Klingone sucht
den Kampf. Wenn man in einer Schlacht ohne Risiko kämpft, dann wird
einem der Sieg keine Ehre bringen. Es gibt nur sehr wenige alte Klingonen.
Einen alternden Krieger betrachtet man als lebenden Beweis dafür,
dass er einen vorsichtigen Pfad gewählt hat und vielen Schlachten
aus dem Weg gegangen ist. Da ein Klingone jeden Augenblick zum Kampf bereit
sein muss, verbringt er viel Zeit damit, sich auf die Schlacht vorzubereiten.
Krieger trainieren täglich, halten ihre Körper fit, ihren Geist
wach und sind stets bereit ihre Ehre unter Beweis zu stellen. In ihrem
Kern sind die meisten klingonischen Rituale körperliche oder psychologische
Ausdauerprüfungen, die den Krieger auf Schmerz und Tod vorbereiten.
Hat ein Krieger gelernt diese dunklen Orte der Seele zu durchwandern, dann
wird er in der Schlacht ruhig und konzentriert sein. Nicht wenige Feinde
zogen sich zurück, nachdem sie einem Klingonen in die Augen geblickt
hatten und dort keine Furcht vor dem Tod sahen. Kahless' Kodex verbietet
Luxus, da dieser die Sinne abstumpft; Klingonen verschmähen Bequemlichkeiten,
so auch das Schlafen auf einer Matratze.
Blut und Ehre
Die
einzige Ausnahme vom Kodex der Abstinenz ist die Siegesfeier nach der Schlacht;
der Blutwein fließt in Strömen und man schlingt beim Bankett
das Essen in sich hinein. Aber selbst bei solchen Gelegenheiten erwartet
man von einem Klingonen, dass er sich vergnügt ohne sich zu blamieren.
In der klingonischen Gesellschaft entscheidet die Ehre eines Individuums
über seinen Status. Ehrenhafte Klingonen sind geachtet und können
darauf hoffen, im Sto-Vo-Kor KahIess zu treffen. Ein Klingone kann mehr
politischen Einfluss gewinnen als jeder Politiker, wenn er Risiken auf
sich nimmt, große Siege erringt und in Liedern gefeiert wird. Wenn
man bei dem Bemühen, dem Weg des Kahless' treu zu bleiben, versagt,
bringt dies oft Schande und Entehrung. Entsprechend der Größe
serines Verbrechens wird der entehrte Klingone geächtet. Es kann sein,
dass er nicht länger kämpfen darf, vielleicht verliert er sogar
seinen Status, seine Familie und seinen Besitz. Er wird möglicherweise
sogar als Gefangener getötet, was die Reise nach Sto-VoKor unmöglich
macht. Selbst wenn die Todesstrafe nicht ausgesprochen wurde, zieht es
der entehrte Klingone oft vor, seine Erniedrigung durch rituellen Selbstmord
zu beenden, womit er seinem Narnen zumindest ein wenig Würde zurückgibt.
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