Klingonischer Tag
der Ehre
Am
klingonischen Tag der Ehre ziehen Klingonen Bilanz über das vergangene
Jahr und überprüfen, ob sie den Maßstäben genügen,
die der größte aller klingonischen Krieger gesetzt hat: Kahless
der Unvergessliche
Guten Appetit
An diesem Feiertag gibt es traditionell Blutpastete.
Sie ähnelt einem Kürbis Orangen-Pudding, aus dem klauenartige
Hörnchen ragen. Diese Delikatesse wird in einer silbernen Schüssel
serviert und mag auf Nicht-Klingonen, die sie zum ersten Mal sehen, etwas
unappetitlich wirken. Der Klingone, der den Tag der Ehre begeht, zieht
sich dann in die Höhlen des Kahless zurück. Sie sind nur mit
Fackeln und Kerzen beleuchtet um die nötige Atmosphäre zu schaffen.
Ein traditionell gekleideter Prüfer tritt dem Klingonen entgegen und
fragt: "Qupia! Welcher Krieger steht hier?" Der Klingone nennt seinen Namen;
der Prüfer antwortet: "Bist du gekommen, um deine Ehre zu prüfen?
Bist du bereit das Ritual bis zurr Ende durchzustehen?" Die Zeremonie selbst
ist eine langwierige Angelegenheit. Zu Beginn wird das Herz eines geweihten
targs verspeist, das dem Krieger in kleinen Stückchen serviert wird:
Nach der Aufforderung "Pak lohr" nimmt er ein Stück und verschlingt
es. Damit soll die Tapferkeit des targs auf den Krieger übergehen.
Nun trinkt der Krieger mot'Ioch aus einem Kelch, dem Gral des Kahless.
Dieses Getränk riecht zwar etwas streng, doch der Krieger muss es
austrinken um Kahless, den Helden und Gründer des Klingonischen Imperiurns,
zu ehren. Dem Ungeübten kann davon leicht schlecht werden. Während
der Krieger trinkt, erklärt der Prüfer feierlich: " Kahless vernichtete
seine Feinde auf dem Feld des Blutes und gründete ein mächtiges
Reich. Hast du dich als seiner würdig erwiesen? "
Harte Prüfungen
Was
auch immer der Krieger antwortet - der Prüfer wird weiter nachhaken
und ihn zwingen, seine Taten zu rechtfertigen und seine Ehre zu beweisen.
Genügt dem Prüfer eine Antwort nicht, kann er dem
Krieger Bußen auferlegen: Um seinen Mut
zu zeigen muss er dann das Ritual der 20 Schmerzstöcke über sich
ergehen lassen oder einen batleth-Kampf mit einem Meister bestehen. Einen
weiterer Test stellt die Durchquerung der Schwefellagunen von Gorath dar.
Ausweglos
Für
einen Klingonen ist es undenkbar einer dieser Aufgaben abzulehnen und sich
damit als unwürdig zu erweisen. Sollte ein Krieger - was äußerst
selten vorkommt - die Höhlen vor Beendigung des Rituals verlassen
wollen, wird er ermahnt: "Nicht bevor du die Zeremonie abgeschlossen hast,
ptahk! " Wer die Bußen nicht erfüllt, riskiert Unehre und Verachtung
und wird aus der Gesellschaft ausgestoßen. Nichtsdestotrotz halten
manche Klingonen den Tag der Ehre für ein recht seltsames Ritual.
Zum Beispiel Lt. B'Elanna Torres, die Chefingenieurin der U.S.S. Voyager
NCC-74656. Sie bezweifelt weniger den Sinn des Rituals an sich, sondern
ficht eher einen Konflikt zwischen ihrem klingonischen und ihrem menschlichen
Erbe aus. Seitdem sie und die restliche Voyager-Crew im Delta-Quadranten
festsitzen, hatte B'Elanna viel Zeit um die Rituale, die ihre Mutter ihr
beibrachte, zu überdenken. Sie erscheinen ihr jetzt nicht mehr so
abscheulich wie früher. Weit entfernt von daheim sind die Dinge für
sie in eine andere Perspektive gerückt.
Rasches Ende
Aus
welchem Grund auch immer - die Halbklingonin beschließt den Tag der
Ehre auf traditionelle Weise zu begehen. Zusammen mit Lt. Tom Paris entwirft
sie ein passendes Holoprogramm. Am Anfang der Zeremonie ist Torres etwas
ängstlich, vor allem, als ihr Prüfer Moktor vor ihr steht. Trotzdem
gibt sie sich entschlossen, isst das targ-Herz und trinkt den mot'Ioch,
obwohl sie sich sichtlich ekelt. Der nächste Abschnitt wird noch schwieriger.
Auf die Frage, ob sie sich als würdig erwiesen habe, weiß Torres
einfach keine Antwort. Nicht, dass es ihr an Mut fehlt, aber ihr jetziges
Leben ohne jeden Kontakt zu anderen Klingonen lässt sich nur schwer
mit der Welt und den Ritualen des Volks ihrer Mutter in Einklang bringen.
Zwar kann sie ihr klingonisches Erbe unmöglich verleugnen, dennoch
wünscht sie sich auch irgendwie es loszuwerden. Deswegen tut Torres
den Tag der Ehre schließlich doch als "sinnloses Getue" ab und verlässt
die Höhlen vorzeitig - allerdings erst, nachdem sie zwei klingonische
Wächter überwältigt hat. Die meisten Klingonen jedoch schätzen
den Tag der Ehre als Gelegenheit den eigenen Wert und Mut sich, anderen
und nicht zuletzt Kahless zu beweisen. Viele freuen sich sogar auf diese
wichtige jährliche Zeremonie und genießen sie - mit all ihren
heftigen Qualen, leckeren targ-Herzen und mot'Iochs.
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