Tod in der Klingonischen
Gesellschaft
Klingonen
sind ihrer Natur nach eine Spezies von Kriegern. Sie sind ein aggressives,
stolzes und traditionsbewusstes Volk, das die persönliche Ehre und
den Mut im Kampf über alles andere stellt. Ihre aggressive militaristische
Kultur hat sie zu einer Spezies gemacht, die man in der gesamten Galaxis
fürchtet und respektiert. Die Betonung einer kriegenschen Ethik durchdringt
alle klingonischen Gedanken und Handlungen, darunter auch jene Vorstellungen,
die das Alter, den Tod und das Jenseits betreffen. Es gibt nur sehr wenige
alte klingonische Krieger. Klingonen glauben, dass Krieger in der Schlacht
sterben sollten, und feiern den Tod eines Kriegers anstatt ihn zu betrauern.
Zu überleben und ein hohes Alter zu erreichen trägt ein solches
Stigma, dass klingonische Kinder es als Schande empfinden, wenn ihre Eltern
an Altersschwäche sterben, Der Wunsch im Kampf zu sterben überschreitet
die Grenzen des Geschlechts, denn in der klingonischen Gesellschaft sind
auch Frauen Krieger.
Ausgestoßene AIte
Von den Klingonen, die ein hohes
Alter erreichen, ver assen viele ihre Heimatwelt und ziehen sich auf eine
entfernte Kolonie des Imperiums zurück oder, wie im Fall von Kahlest,
der "g ojrnok" oder dem Kindermädchen von Worf auf Khitomer, leben
sie in einem Viertel der Ersten Stadt, das als die Alte Stadt bekannt ist.
Hier kann ein älterer Klingone seine Tage in Zurückgezogenheit
zusammen mit anderen Klingonen fortgeschrittenen Alters verleben, die das
Blut des Schlachtfeldes hinter sich gelassen haben. Manche älteren
Klingonen überleben, weil sie Führungspositionen einnehmen, wie
der Führer des Hohen Rates K'rnpec oder Kanzler Gorkon, oder weil
sie Ämter in religiösen Orden bekleiden, wie Koroth, der Hohe
Kleriker von Boreth. Viele dieser älteren Klingonen zeigen ähnliche
körperliche Charakteristika wie ältere Menschen: Ihr Haar wird
grau und dünner, ihre Sicht lässt nach und sie nehmen an Gewicht
zu, weil sie sich körperlich nicht mehr so viel betätigen können
wie früher. Der Wunsch nichts unerledigt zu lassen reicht aus um einen
Klingonen bis ins hohe Alter am Leben zu erhalten. Kor, Koloth und Kang
verbringen ihr halbes Leben damit, Rache für den Mord an ihren erstgeborenen
Kindern zu nehmen, die von einem Verbrecher, der als der Albino bekannt
ist, getötet wurden. Ihr Stolz als Krieger und ihr Bedürfnis
nach Rache halten sie bis weit ins Alter am Leben und in Kampfform. Der
Überlegenheit der Klingonen im Kampf stehen große Lücken
in ihrer medizinischen Technologie gegenüber. Das liegt auch an einem
kulturellen Vorurteil gegenüber verletzten und alten Kriegern. Man
lässt sie zurück, damit sie ehrenhaft sterben oder das Hegh'bat
durchführen. Diese Zeremonie (wörtliche Übersetzung: "die
Zeit zum Sterben") ist eine Form des ritualisierten Selbstmords.
Leben für die Schlacht
Die
klingonische Tradition verlangt von einem Krieger, der sich seinen Feinden
nicht mehr stellen kann, sein Leben auf diese Weise zu beenden. Das Ritual
besagt, dass der älteste Sohn oder ein enger Freund dem älteren
oder verwundeten Krieger ein Ritualmesser bringt, das dieser sich in die
Brust stößt. Der Sohn oder Freund entfernt das Messer und wischt
das Blut des Zelebranten auf seine Ärmel um den toten Krieger so zu
ehren. Als der Führer des Hohen Rates, K'mpec, von Duras vergiftet
stirbt, muss sichergestellt werden, dass er tot ist, ehe ein Nachfolger
ernannt werden kann, Dazu wird das Sonchi-Ritual durchgeführt. Die
wörtliche Übersetzung bedeutet "Er ist tot". Bei dieser Zeremonie
wird der Tote mit Schmerzstöcken malträtiert und man wirft ihm
Beleidigungen an den Kopf - nur ein toter Klingone würde sich einer
solchen Herausforderung nicht stellen.
Der letzte Abschied
Wenn ein Klingone ehrenhaft stirbt,
befreien seine Kameraden den Geist des gefallenen Kriegers: Sie versammeln
sich um die Leiche und öffnen die Augen des Toten. Dann (leben alle
Versammelten ein lautes Heulen von sich. Die Klingonen sehen in diesem
Heulen eine Warnung an all jene in Sto-VoKor, dass ein weiterer klingonischer
Krieger sich ihnen anschließen wird. Im Sto-Vo-Kor, dem Jenseits,
in das sich die ehrenhaften Toten begeben, wartet Kahless der Unvergessliche
auf die würdigen Gefallenen. Jene, die ehrlos gestorben sind, werden
nach Grothor verbannt, das von der mythischen klingonischen Gestalt Fek'Ihr
bewacht wird.
Zurück zum Menü
|