Klingonisches Recht
Im
klingonischen Imperium ist das Recht oft grausam. Die Klingonen haben kein
komplexes Rechtssystem, Streitigkeiten werden meist im Kampf entschieden.
Ohne dass höhere Instanzen sich einmischen, üben Einzelne oft
Selbstjustiz. Die klingonische Gesellschaft billigt dieses Verhalten, solange
es der Gerechtigkeit dient. Als beispielsweise Duras K'Ehleyr tötet,
nimmt Wort für sich das Recht auf Rache in Anspruch und tötet
Duras im Zweikampf. Für Klingonen ist die Angelegenheit damit erledigt
und erfordert keine weiteren Ermittlungen. Nicht selten führt dieser
Weg zu schweren Konflikten; Blutfehden zwischen den klingonischen Häusern
sind weit verbreitet. Einmischung seitens Dritter kommt seiten vor.
Höchste Autorität
Viele
Streite werden letztlich vom klingonischen Kanzler und dem klingonischen
Hohen Rat beigelegt. Beide haben das Recht, bestimmte Konflikte zu schlichten,
besonders wenn der Ruf eines gesamten Hauses betroffen ist. 2366 entehrt
der Hohe Rat Mogh, der auf Khitomer starb, als Verräter. Da ein Krieger
für die ganze Familie verantwortlich ist, hat das wichtige Folgen
für das Haus des Mogh: Der Clan wird für die kommenden sieben
Generationen entehrt. Es besteht jedoch Widerspruchsrecht und so legt Worf
als Moghs einziger anerkannter Sohn Einspruch ein. Wenn er damit scheitert,
wird er hingerichtet,so als hätte er das Verbrechen selbst begangen.
Das Leben eines Verurteilten liegt in den Händen des Imperiums, der
Kanzler kann damit nach seinem Willen verfahren und gibt oft der beleidigten
Seite das Recht den Verräter persönlich zu töten. Der Kanzler
hat auch das Recht jemanden zu verbannen, der sich öffentlich gegen
das Impenurn gestellt hat. Dabei wird der Betreffende seines Familiennamens
und seiner Ländereien beraubt. Sein gesamtes Haus kann aufgelöst
werden, die Angehörigen des Verbannten tragen dieses Stigma mit. Ein
Recht auf Herausforderung besteht nicht. Nur der Kanzler kann den Bann
aufheben. Auch wenn die Föderation Vorbehalte gegenüber dem klingonischen
Rechtssystem hat kann es infolge wechselseitiger Abkommen zwischen den
Mächten vorkommen, dass Föderationsmitglieder vor ein klingonisches
Gericht gestellt werden, 2293 werden Captain James Kirk und Dr. Leonard
McCoy innen und des Mordes an Kanzler Gorkon beschuldigt. Für die
Klingonen ist der Nachweis der Talbeteiligung dabei weniger wichtig als
die moralische Schuld des Angeklagten. Er kann also dafür verurteilt
werden, was er jn seinem Herzen" empfindet. Die beiden Starfleet-Offiziere
werden nicht vor dem klingonischen Hohen Rat angehört, sondern in
einem öf fentlichen Gerichtssaal. Die Angeklagten betreten den Raum
auf einer steinernen Plattfo,rm, die die Grundfläche eines kleinen,
hüfthohen Käfigs bildet. Wenn der Angeklagte nicht fließend
klingonisch spricht, erhält er einen kleinen Translator, der ans Ohr
gehalten wird. Grelles weißes Licht blendet die Angeklagten von oben.
Der Gerichtssaal gleicht einem riesigen Kegel, der sich von der Grundfläche
aus nach oben verbreitert. Etage um Etage blicken die Beobachter von ringförmig
um den Saal angelegten Emporen herab. Die erste Ebene liegt rund drei Meter
über den Angeklagten,die höchsten Ebenen verschwinden im Dunkel
des Saals.
Beobachter
Jeder
Beobachter hält in seiner Hand eine Art Speer, der mit einer Klinge
aus rot glühendem Kristall versehen zu sein scheint. Im Notfall können
diese Speere als Waffen eingesetzt werden, aber für gewöhnlich
erfüllen sie einen zeremoniellen Zweck. In einem klingonischen Gerichtssaal
sind die Beobachter rüpelhafter als vor einem Gericht der Föderation.
Der Richter kann aber auch Ruhe gebieten. Während eines Verfahrens
von persönlichem oder politischem Interesse nehmen auf den Ehrenplätzen
der ersten Ebene Würdenträger Platz. Sie werden dabei von ihrem
Gefolge begleitet. Eine Flagge an der Brüstung vor ihm zeigt ihre
Anwesenheit an.
Militärisches System
Staatsanwälte und Verteidiger
sind nicht zwangsläufig professionelle Anwälte, auch hochrangige
Militärs bekleiden dieses Amt. Der Verteidiger wird vom Gericht gestellt.
Staatsanwälte und Verteidiger können sich frei um die Anklage-Plattform
bewegen. Sie nehmen die Angeklagten ins Kreuzverhör und können
als Beweis Bild- oder Tonaufzeichnungen einspielen. Wenn Zeugen aufgerufen
werden, stehen sie mit den Anwälten auf gleicher Höhe und blicken
die Angeklagten an, Der Richter entscheidet, ob einem Einspruch, der von
beiden Seiten erhoben werden kann, stattgegeben wird oder nicht. Der Richter
sitzt im Halbdunkel in einer zurückversetzten Loge weit über
dem Niveau der ersten Ebene. Sein Gesicht verbirgt er unter einer Kapuze.
Statt eines Hammers hält er in einem Krallenhandschuh eine Metallkugel,
die Funken sprüht und explosionsartig knallt, wenn er mit ihr auf
den Untergrund schlägt. Der Richter kontrolliert das Verfahren völlig:
Er entscheidet, ob Argumente der Anwälte zugunsten oder zulasten der
Angeklagten zulässig sind oder nicht,
Urteil gesprochen
Gleich nach Albschluss der Beweisführung
verkündet der Richter das Urteil. Ein Todesurteil kann in eine lebenslange
Freiheitsstrafe umgewandelt werden. In klingonischen Gefängnissen
geht es rau zu, Hauptziel ist nicht Resozialisierung, sondern Bestrafung.
Kirk und McCoy werden in die DilithiumMinen auf Rura Penthe geschickt,
auch bekannt als "Friedhof der Außerirdischen" - und das aus gutem
Grund: Gefangene müssen jeden Tag um ihr Überleben kämpfen.
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