Die Cardassianer zählen zu den gefährlichsten Feinden
der Förderation und sind ein komplexes Volk. Sie können grausam,
aber auch sehr rücksichtsvoll sein - man sollte sie auf keinen unterschätzen.
Die humanodien Cardassianer sind hoch gewachsen und haben lange Hälse.
Auffallend sind die Knorpelhöcker und knochige Auswüchse. Die
Hautfarbe variert von hellem Purpur über grünliche Töne
bis zu fast schwarzen Färbungen. Statfleet-Captain Edward Jellico
beschrieb die Cardassianer folgendermassen: "Sie sind wie Wölfe, wie
Raubtiere. In der Gruppe neigen sie zu Tollkühnheit. Allein werden
sie vorsichtig. Sie tendieren dazu, bei sozialen Anlässen zu dominieren."
Doch nicht das gesamte cardassianische Volk ist böse. Einige Cardassianer
verstehen es, zwischen Pflicht und Moral abzuwägen.
Familienleben
Die Familie steht im Mittelpunkt des cardassianischen Lebens. Männer
und Frauen gehen während des Werbens grob miteinander um - unter solchen
Umständen gelten Beleidigungen bei den Cardassianern als "liebe Worte".
In den meisten Fällen sind die Familien recht gross. Viele Kinder
haben Tiere, zum Beispiel einen weissen, pelzigen Wompat. Cardassianer
feiern Geburtstage, respektieren die Ehe und ehren das hohe Alter, als
Zeichen von Macht und Würde. Sie lieben Ordnung und glauben daran,
dass sich Probleme mit diszipliniertem Verstand lösen lassen. Die
Cardassianer sind ein redseliges Volk. Sie mögen Literatur, die ihr
Pflichtbewusstsein wiederspiegelt. Einer der beliebstesten cardassianischen
Romane heisst "Das ewige Opfer". In der cardassianischen Gesellschaft scheint
alles von der Kaste bestimmt zu werden: Ehe, berufliche Laufbahn, Landbesitz,
politischer und sozialer Status. Wer zur militärischen Kaste gehört,
denkt bei der Heirat an die Absicherung seiner Karriere und an die eigene
Position in der Regierung.
Besatzungsmacht
Cardassianer denken territorial. Ohne die Erlaubnis des cardassianischen
Reiches darf niemand durch ihr Raumgebiet fliegen. Zur Überwachung
dienen militärische Patroullienschiffe, deren Sensoren ein Kontrollnetz
bilden. Es erstreckt sich durch den cardassianischen Raum und auch die
entmillitarisierte Zone. 2309 besetzten die Cardassianer den Planeten Bajor,
unterjochten die Bewohner und beuten die Ressourcen aus. Ihre Herrschaft
dauerte 60 Jahre. Sie bauten die Raumstation Terok Nor, die sich jetzt
unter Starfleet-Kontrolle befindet und Deep Space Nine heisst. Ursprünglich
ist sie als Bergbaustation geplant. Anschliessend beginnen die Cardassianer
damit, Bajor systematisch auszuplündern. Als sie Terok Nor aufgeben,
nehmen sie alle wichtigen Installationen mit und hinterlassen ein heilloses
Durcheinander. Es heisst, dass die Cardassianer ihre Gefangenen sehr schlecht
behandeln. Doch sie gelten auch als zuverlässige Geschäftspartner,
die ihre Rechnungen pünktlich bezahlen. Ihre offiziellen Repräsentanten
lassen sich durchaus dazu herab, Bestechungsgelder anzunehmen, selbst von
Bajoranern.
Zwei Mächte
Das Millitär hat grossen Einfluss auf die Regierung. Man weiss,
dass militärische Kammandanten, Legaten genannt, Militärangelegenheiten
verwalten. Das Obsidiane Kommando ist der cardassianische Geheimdienst.
Er geniesst den Ruf tüchtig und erbarmungslos zu sein. Es heisst,
ein cardassianischer Bürger könnte keine Mahlzeit zu sich nehmen,
ohne dass jeder einzelne Gang vom Obsidianen Kommando zur Kenntnis genommen
wird. Angeblich leistet es noch gründlichere Arbeit als der romulanische
Tal Shiar, der als einer der besten Geheimdienste gilt. Im Jahr 2371 wird
es durch einen erfolglosen Angriff auf das Dominion stark geschwächt.
Die Cardassianer behaupten, das effizienteste System zur Verbrechensbekämpfung
im ganzen Quadranten zu haben. Bei ihnen steht das Urteil schon vor der
Verhandlung fest. Es lautet "schuldig". Cardassianer sehen sich gern Triumphe
der Justiz über das Böse an. Die Behörden halten entsprechende
Übertragungen für lehrreich. Sie sollen dem Volk zeigen: "Falsches"
Verhalten lohnt sich nicht. |