Vor rund 200 Jahren stand ein gewisser Tieran als Autarch an der
Spitze des ilarischen Volkes. Bei seiner Geburt war der Arzt der Meinung,
er würde das erste Jahr nicht erleben, und seine Eltern setzten ihn
auf der Straße aus. Doch er trotzte allen und allem, und stand schließlich
an der Quelle der Macht. Während schwieriger Zeiten brachte er seinem
Volk Sicherheit und Stabilität, doch in Friedenszeiten wandelte er
sich zu einem grausamen, paranoischen Herrscher, der in seinen Freunden
Feinde vermutete. Schließlich befreite sich das Volk gewaltsam von
seinem Tyrannen: es legte die Stadt in Schutt und Asche, und belagerte
ein Jahr lang Tierans Palast. Erfolgreich: sie setzten ihn ab und brachten
ihn um.
Doch damit war das Kapitel Tieran noch lange nicht beendet. Während
seiner Herrschaft hatte Tieran mit allen Mitteln nach einer Möglichkeit
gesucht, das eigene Leben zu verlängern. Was er fand, war eine Methode,
wie man in den Augenblicken des eintretenden Todes sein Bewußtsein
einem anderen weitergeben konnte, wo diesen den neuen Wirt in Besitz nimmt.
Auf diese Weise überlebte er die Jahrhunderte, immer versuchend, die
Herrschaft zurückzuerlangen.
Bei Sternzeit 50348,1 rettet die Voyager drei Ilari aus ihrem vor
der Explosion stehenden Schiff. Einer stirbt schließlich: es handelt
sich um einen Wirt von Tieran. Kes nun ist das neue Opfer, und nur dank
ihrer Hartnäckigkeit schafft sie es, Tieran wieder loszuwerden. Er
wechselt den Wirt, doch mithilfe eines kleinen, vom Doktor hergestellten
Gerätes, wird dieser von dem fremden Gehirnmuster befreit. Tieran
ist somit endgültig tot.
Der Doktor hat nachvollziehen können, wie der Transfer jedesmal
stattfand: ein kortikales Implantat verstärkt im Moment des Todes
die neuralen Muster und sendet sie durch die äußeren Nervenbahnen
zu den Handflächen, wo sie durch implantierte bioelektrische Mikrofasern
in das Nervensystem des neuen Wirtes gelangen und das Gehirn in Besitz
nehmen. Voraussetzung ist natürlich, daß ein neuer Wirt auch
zugegen ist und berührt werden kann. |