Das klingonische Imperium kennt viele Intrigen und hat eine lange
politische Geschichte. Sein Zentrum ist Qo'noS ("Kronos" ausgesprochen),
ein Planet, der häufig klingonische Heimatwelt genannt wird. Kahless
der Unvergessliche, ein hoch verehrter Krieger, gründete das klingonische
Imperium vor ungefähr 1500 Jahren. Er vereinte das klingonische Volk,
nachdem er seinen tyrannischen Bruder Motrath mit dem klingonischen Ehrenschwert
Bat'leth getötet hatte. Die Zentralwelt des klingonischen Imperiums
heisst Qo'noS und die grosse Hauptstadt trägt den Namen Erste Stadt.
Einst war sie eine gewaltige Festung, ihr millitärischer Geist kommt
nach wie vor in ihrer Struktur zum Ausdruck: Die sehr nüchtern angelegte
Stadt ist leicht zu verteidigen. Auffälligstens Merkmal der Ersten
Stadt ist der Grosse Saal - ein Gebäude, das den Klingonen als Parlament,
oberstes Gericht und öffentlicher Versammlungsort dient. Von dort
aus regiert der Hohe Rat über das Sternenreich. Aufgrund ihrer besonderen
Funktion als Debattierzentrum gilt die Erste Stadt bei den verschiedenen
politischen Fraktionen des Imperiums als neutraler Bereich. Die klingonische
Vorstellung von "neutral" schliesst jedoch Mord und Verrat nicht aus -
vorausgesetzt sie finden auf diskrete Weise statt. Obwohl es sich dabei
um ein Imperium handelt, wird es vom Hohen Rat regiert. In einem komplizierten
Ritus des Aufsteigens wird der Vorsitzende des Rates bestimmt. Der Hohe
Rat herrschte vom 21. Jahrhundert bis ins Jahr 2369 über das Imperium.
In diesem Zeitraum kam es auch zu dem tragischen ersten Kontakt zwischen
Klingonen und Menschen. 2369 schufen die Mönche von Boreth einem Kahles-Klon.
Sie verwendeten Blut von einer religiösen Reliquie und gaben den Klon
als zurückgekehrten Kahless aus. Zwar stellte sich bald heraus, daß
die Mönche logen - trotzdem gestand man dem Klon das Recht der Thronfolge
zu. Er wurde der Imperator der Klingonen - allerdings ohne echte Macht
ausüben zu können.
Kurswechsel
Zu jener Zeit herrschte bereits Frieden zwischen dem klingonischen
Imperium und der Föderation - eigentlich erstaunlich, wenn man die
kriegerische Natur der Klingonen bedenkt. Doch für das Ende der Feindseligkeiten
waren in erster Linie ökonomische Gründe verantwortlich. Im Jahr
2293 wurde ein Mond der Heimatwelt, Praxis, fast vollständig zerstört.
Damals spielte Praxis eine sehr wichtige Rolle für die Energieproduktion.
Doch der rücksichtslose Umgang mit natürlichen Ressourcen und
die mangelnden Sicherheitsmassnahmen führten zu einer verheerenden
Explosion. Dadurch geriet das Imperium in eine schwere wirtschaftliche
Krise. Die ökologischen Folgen der Explosion drohten, allen
Sauerstoff aus Qo'noS Atmosphäre zu entfernen. Aufgrund der Bedeutung
des Heimatplaneten gingen Schätzungen von Föderationsexperten
davon aus, daß dem Zentralplaneten - und damit auch dem Imperium
- nur noch etwa fünfzig Jahre bleiben. Der Hohe Rat schätzte
die Situation genauso kritisch ein. Angesichts der katastrophalen ökonomischen
Lage traf Kanzler Gorkon die historische Entscheidung, der Föderation
Frieden anzubieten. Seine diplomatische Initiative führte schließlich
zu einem Bündnis zwischen der Vereinten Förderation der Planeten
und dem klingonischen Imperium, wodurch sich das Kräftegleichgewicht
der Galaxis verschob. Fast ein Jahrhundert lang waren die Klingonen Rivalen
und Feinde. Die erste Begegnung mit der Föderation fand im Jahr 2218
satt. Die Übereinkunft von Kithomer brachte endlich Frieden mit dem
kriegerischen Volk. Die Klingonen sind, wie schon einmal erwähnt,
ein kriegerisches Volk,das sich auf dem Planeten Qo'noS entwickelte. Zu
ihren wichtigsten Eigenschaften zählen Stolz und Agressivität;
Tradition und Ehre spielen für die eine sehr wichtige Rolle. Ihre
Gesellschaft ist schon immer millitärisch strukturiert gewesen. Aufgrund
ihrer ständigen Kampfbereitschaft geniessen Klingonen grossen Respekt
auf der galaktischen Bühne. Von der Natur wurden die Klingonen gut
auf den Kampf vorbereitet. Sie sind sehr stark und bleiben auch noch bei
schweren Verletzungen einsatzfähig. Dies verdanken sie dem Umstand,
dass ihr Körper alle wichtigen Organe doppelt vorhanden sind. Die
klingonische Sprache bezeichnet das als brak'lul. Deshalb sind die Klingonen
hervorragende Krieger - vorallen im Nahkampf. Die Klingonen verfügen
über eine hoch entwickelte Technik, die Medizin ist davon jedoch ausgenommen.
Der Grund dafür: In der klingonischen Gellschaft gilt der Tod im Kampf
als höchste Ehre. Im Leben eines tapferen Kriegers ist das die Krönung,
seine Seele wird befreit. Von einem verwundeten Klingonen, der nicht mehr
kämpfen kann, erwartet man das Hegh'bat (wörtlich: "Zeit zum
Sterben") - einen rituellen Selbstmord, der dem japanischen Harakiri ähnelt.
Wie bei vielen anderen Völkern in diesem Teil der Galaxis ist die
DNS der Klingonen mit der menschlichen komatibel. Dadurch sind Mischlinge
möglich, die allersings selten vorkommen. Die Ähnlichkeiten der
DNS sind das Ergebnis eines gemeinsamen Ursprungs vor etwa vier Millarden
Jahren. Damals "säte" ein humanoides Urvolk seine eigene DNS auf vielen
Planeten der Klasse M aus (siehe TNG-Folge).
Das Alte Viertel
Ein typisches Beispiel für klingonische Kultur findet man im
Alten Viertel der Ersten Stadt. Dort liebt man es Nachtlokale zu besuchen,
die auf Nichtklingonen wie exklusive, allerdings von Gangstern frequentierte
Klubs wirken. In den Nachtlokalen der Ersten Stadt ist die Gewaltbereitschaft
so gross, daß viele Verbrechen in aller Öffentlichkeit stattfinden,
ohne dass jemand Anstoss daran nimmt. Doch dieser Aspekt des klingonischen
Wesens sollte nicht davon ablenken, daß Klingonen ein ausgeprägtes
Ehrgefühl besitzen, auch und vor allem im Kampf.
Der Ehrenkodex
Für die Klingonen ist Kahless der Unvergessliche praktisch
ehilig. Zwölf Tage und Nächte lang kämpfte er gegen seinen
Bruder Morath, weil der mit einer Lüge Schande über die Familie
gebracht hatte. Für Generationen wurde er dadurch zum Vorbild eines
stolzen Kriegers. Commander Kang war der erste Klingone, der erkannte,
dass man Siege auch erringen kann, wenn man friedlich mit den Menschen
zusammenarbeitet. Im Jahr 2268 verbündete er sich Captain James Tiberius
Kirk. Damals hielt die Enität von Beta XII-A die Besatzung der Enterprise
und des klingonischen Schiffes gefangen. Kirk und Kang fanden eine friedliche
Lösung das fremde Wesen zu besiegen. Ein weiterer Klingone namens
Gorkon, Kanzler und Vorsitzender des Hohen Rates, sprach sich für
eine Zusammenarbeit mit der Föderation aus. Doch im Jahr 2293 machte
sich die klingonische Feindseligkeit erneut bemerkbar: Gorkon wurde ermordet,
zum Glück zu spät, um den Friedensprozess aufhalten zu können.
Klingonische Kriegstreiber versuchen häufig Friedensbemühungen
von andren zu durchkreuzen.
Die klingonische Sprache
Die Sprache der Klingonen ist knapp und militaristisch. Ihre Regeln
sind oft widersprüchlich und werden manchmal gar nicht beachtet. Von
Nicht-Klingonen wurde die Sprache zum ersten Mal im Jahre 2271 während
der V'Ger-Krise gehört. der Bund für wissenschaftliche Forschung
begann sofort mit der Analyse und entwickelte mit Hilfe von klingonischen
Grammatikern ein komparatives Bedeutungsmodell ( bisher das einzige seiner
Art ). Es folgt ein Überblick über die wichtigsten Aspekte der
klingonischen Sprache.
Dialekte
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher klingonischer Dialekte. "Offiziell"
ist jedoch immer der vom aktuellen Imperator gesprochene ausschlaggebend.
Das ist derzeit der Dialekt von Kahless der Unvergessliche, der klingonische
Zeremonienimperator, spricht. Wer den aktuellen Dialekt nicht beherrscht,
gilt als dumm oder subversiv. Deshalb versuchen sich die meisten Klingonen
mehrere verschiedene Dialekte anzueignen.
Grammatik
Die klingonische Sprache besteht aus nur drei Komponenten: Substantive,
Verben und alles andere. Es gibt auch nur drei Arten von Wörtern:
Substantive, Verben und "Chuvmey",was wörtlich übersetzt "Überbleibsel"
bedeutet. Die übliche klingonische Satzstruktur ist: Objekt, Verb
und Subjekt. Wo wir sagen "Ich sehe dich", heisst es im Klingonischen:
"Dich sehe ich". Achtung: Wenn man aus dem Klingonischen übersetzt
ohne diesen besonderen Syntax zu beachten, so kann man erhebliche Gefahren
für sich heraufbeschwören. Die klingonische Sprache hat kein
Tempus ( Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft ). Derartige Informationen werden
vom Kontext der verwendeten Worte übermittelt.
Kurzform
Es gibt auch eine Kurzform des Klingonischen, die man vor allem
beim Millitär benutzt. Unter Umständen lassen Klingonen Vorsilben
weg. So wird aus dem vollem Befehl "chuyDah yllaQ!" ("Manövrierdüsen
zünden!") ein abgekürztes "chuyDah!" ("Manövrierdüsen").
Auf Vorsilben verzichtet man auch, wenn Anspannung herrscht. Aus dem vollen
Satz "qama'pu vljonta'vlneH" ("Ich wollte Gefangene machen!") wird in der
Kurzform "qama'pu jonta' neH" (wörtlich: "Wollte Gefangene!").
Föderationsstandard
Ausserhalb des Imperiums sprechen die meisten Klingonen Föderationsstandard.
Man benutzt diese Sprache auch auf klingonischen Welten: Gebildete Klingonen
können auf Föderationsstandard selbst über heikle Angelegenheiten
offen reden, denn Bedienstete und einfache Soldaten beherrschen die Sprache
nicht.
Substantive und Verben
Substantive können bis zu fünf Nachsilbenarten folgen,
aber ihnen geht nie eine Vorsilbe voraus. Verben können Vorsilben
und bis zu neun Nachsilbenarten haben. Die meisten Nachsilben beginnen
mit einem Konsonaten. Eine Ausnahme ist "oy". Fügt man diese Nachsilbe
einem Wort hinzu, so wird eine Kosewort daraus. Die klingonische Aussprache
kann man nur durch direkte Kontakte mit den Klingonen lernen.
Sehr direkt
Die klingonische Sprache kennt keine Höflichkeitsfloskeln.
Klingonen sind sehr direkt umd beginnen ein Gespräch, indem die sofort
zur Sache kommen. So sagen sie nicht "Hallo",sondern fragen gleich: "Was
willst Du?". Das Fluchen erfreut sich bei den Klingonen grosser Beliebtheit.
Sie brauchen einem beliebigen Satz nur ein "jay" hinzuzufügen um ihn
in eine Schmähung zu verwandeln. So lässt sich "qaStaH nuQ jay"
beispielsweise mit "Was passiert, zum Teufel?" übersetzen.
Aufstiegsritus
Ein Bat'leth zu nehmen und sich zu behaupten genügt nicht,
wenn man ein klingonischer Krieger sein will. Klingonische Jugendliche
müssen sich dem Aufstiegsritus unterziehen, bei dem sie Mut und Stärke
zeigen. So wie zahllose menschliche und nichtmenschliche Kulturen begehen
die Klingonen eine Zeremonie des Mündigwerden. Darin werden die Schwachen
eliminiert um den Status quo zu wahren. Die Klingonen nennen den ersten
Test der Kampffähigkeit eines jungen Mannes den Ersten Aufstiegsritus.
Zukunftsentscheidung
Da der Ausgang des Ersten Aufstiegsritus den Kurs für das gesammte
Leben eines Klingonen bestimmt, beginnt das Training dafür sehr früh.
Wenn ein zukünftiger Krieger etwa acht Jahre alt ist, sollte er die
Grundlagen kennen und ist bereit die kor'tova-Kerze zu entzünden.
Der Akt leitet offizell die Verpflichtung des Kindes ein Kriegerstatus
zu erlangen. Die Flamme der kor'tova-Kerze symbolisiert dabei das Feuer
im Herzen des Kriegers. Wenn ein Kind bis zum 13. Lebensjahr das Ritual
nicht abgelegt hat, kann es nie ein wahrer klingonischer Krieger werden.
In einer Gesellschaft, in der Feigheit mit Blasphemie gleichgesetzt wird,
ist ein Nichtkrieger ein Bürger zweiter Klasse. Diejenigen, die den
Test ablegen, erhalten wirtschaftliche und politische Vorteile. Der Erste
Aufstiegsritus ist nicht der einzige Schritt für einen jungen Klingonen
auf dem Weg zum Mann. Später muss er den Zweiten Aufstiegsritus über
sich ergehen lassen.
Ausdauerprüpfung
Die zweite Zeremonie stellt die spirituelle Stärke des wütenden
Kriegers auf die Probe. Die klingonische Methode für die Überprüfung
dieser inneren Werte umfasst auch die Folter mit Schmerzstöcken -
unangenehme Geräte, die einen zwei Tonnen schweren aufrechten Einfuss
den Kopf absprengen können- Während der Folter muss der Krieger
seine tiefsten Gefühle äussern. Erheblichen Schmerz zu ertragen
ist ein Zeichen für geistige Aussauer. Trotzdem wird der Zweite Aufstiegsritus
von dem Krieger oft ungeduldig als Gelegenheit erwartet sich dem Tod zu
stellen, die Familie zu ehren und diesen persönlichen Augenblick mit
Freunden zu teilen. Die Zeremonie wird in erner speziellen Kammer vorgenommen.
Worf und sein Bruder Krum legten den Zweiten Aufstiegsritus im Alter von
15 Jahren ab.
Ausgefeilte Zeremonie
In der Kammer teilt ein metallener Weg den Raum in zwei Hälften.
Zu beiden Seiten, des Weges stehen auf erhöhten Plattformen acht klingonische
Krieger, die jeder einen Schmerzstab halten und zum Spiessrutenlauf bereit
sind. Von der Seite aus beobachtet die Familie des Kriegers diesen hoffentlicht
stolzen Augenblick. Um den Ablauf zu eröffnen betritt der Krieger
die Kammer und verkündet auf kingonisch: "Heute bin ich ein Krieger.
Ich muss dir mein Herz zeigen. Ich reise auf dem Fluß des Blutes."
Der Krieger geht langsam den Weg entlang und hält erst an, wenn er
das erste Paar wartender Klingonen erreicht. Er spricht folgenden Satz:"jlbechrup
may'vloos." Das ist das Zeichen für die beiden Klingonen ihre Schmerzstöcke
auf seinen Leib zu presssen. Nach Sekunden der Qual zeihen die Klingonen
ihre Stöcke zurück. Der Krieger ringt nach Luft und gibt den
Schmerz nicht zu spüren. Dann sagt er: "Der Kampf ist mein. Ich begehre
nur Blut des Feindes." Der Krieger geht mutig weiter und nähert sich
dem nächsten Paar wartender Klingonen, bleibt stehen und sagt ihnen:"HlHlvqa."
Die Folter mit den Schmerzstöcken wird wiederholt. Obwohl er oft darum
kämpft, bei Bewusstsein zu bleiben, wird vom dem Kriger erwartet,
dass er erklärt: "Die Galle der Besiegten fliesst über meine
Hände." Auf dem Weg zum letzten Aufenthalt sagt der Krieger zu den
wartenden Klingonen: "may'pequ' moH." Dann wird die Folter noch einmal
eingesetzt. Wenn das letzte Paar Schmerzstöcke zurückgezogen
wird und der Ehrende noch lebt, ist der zweite Aufstiegsritus beendet.
Waffen
Ein klingonisches Motto lautet: Der Sohn eines Kriegers wird zum
Krieger, sobald er eine Klinge halten kann. Schwerter und Messer gehören
zur klingonischen Kultur. Ohne das Schwert würde die klingonische
Zivilisation, so wie wir sie kennen, überhaupt nicht existieren. Das
klingonische Wort für einen langen Stab, von dem starke, manchmal
tödliche Entladungen ausgehen, lautet 'oy'naQ. Worf nannte sie "Schmerzstäbe".
Schmerzstäbe werden nicht als gewöhnliche Waffe verwendet, sondern
als Ritualwaffe bei zwei klingonischen Zeremonien. Bei einer anderen
Zeremonie namens Sonchi ("Er ist tod") versichern sich Klingonen des Todes
ihres Oberhauptes, indem sie ihn mit dem Schmerzstab anstossen, dabei Schmähungen
und Herausforderungen rufen. Unter solchen Umständen bleibt nur ein
toter Klingone reglos. Der Gin'tak ist ein Speer mit mehreren langen,
gezackten Klingen an der Spitze. Früher verwendete man ihn für
den Nahkampf.
Das Schwert von Kahless
Das erste Bat'leth erschuf Kahless der Unvergessliche, Gründer
der klingonischen Zivilisation. Er besiegte damit den verhassten Tyrannen
Molor. Fünfhundert Jahre später wurde Kahless' heiliges Bat'leth
von den Hur'q gestohlen - "Aussenweltlern". Seither glauben die Klingonen,
dass eine neue Ära beginnt, wenn das Schwert wiedergefunden wird.
Im Jahr 2373 entdeckeen der Krieger Kor, Worf und Jadzia Dax das Schwert
im GammaQuadranten. Sie fürchten die Konsequenzen seiner Rückkehr
und beamen es ins All.
klingonische Speisen
Vor und nach einem guten Kampf lieben die Klingonen ein herzhaftes
Festessen. Ihre Küche mag für andere Spezies unbekömmlich
sein, aber sie ist sicher abwechslungsreich. Das Essen spielt in der klingonischen
Kultur eine wichtige Rolle, aber für die meisten Mitglieder der Vereinten
Föderation der Planeten stellt bereits die Formulierung "klingonische
Küche" ein Widerspruch in sich dar. Und doch gibt es viele Nichtklingonen,
die den Wohlgeschmack der exotischsten Gerichte vorziehen und die sich
die rohen Genüsse einer gut zubereiteten klingonischen Mahlzeit schmecken
lassen. So wie die Klingonen selbst finden einige Individuen Gefallen daran,
die Würmer und Tierinnereien zu sich zu nehmen, die die Grundlage
klingonischer Gerichte bilden. Die Beliebtheit dieser Gerichte ausserhalb
des Imperiums ist so gross, dass das klingonische Restaurant auf Deep Space
Nine, das klingonische Speisen wie braq´taQul, tlhllm´qach
und ghlaDst serviert, ein grosser Erflog bei vielen Nichtklingonen auf
der Station und bei den Angehörigen des Kriegervolks ist.
So roh wie möglich
Klingonen bevorzugen ihr Essen kurz gekocht oder roh, damit de Struktur
der Zutaten genossen werden kann. Ein Mahl, das noch zuckend und kreischend
auf dem Tisch gestellt wird, trifft bei klingonischen Tischgästen
auf Zustimmung. Auf dem Tisch wird meist eine Vielzahl kleiner Teller angerichtet,
von denen die Gäste mit den Fingern essen. Obwohl Messer und Gabel
im klingonischem Design existieren, werden sie eher von Gästen aus
anderen Völkern benutzt.
Sonderbare Gerichte
Kein klingonisches Menü wäre vollständig ohne etwas
aus der folgenden Auflistung: blreQtagh, trag tlg, ro´qegh´lwchab,
qagh, Duranlung Dir, qurch, vlno´va´qurch, tlqnagh lemDu´,
Ha´DlbaH, raHta´, naHlet und q´truyg (Bregitlunge, Herz
von Targ, Rokeg-Blutpastete, Schlangenwürmer, Durani- Echsenhaut,
Bohnen, Finova-Bohnen, tknag-Hufe, Fleischwaren, Racht, Nüsse und
Hartfrüchte und ein Desserttörtchen). Ein besonders beliebtes
Gericht ist qagh, ein Teller Schlangenwürmer, die am besten lebendig
serviert werden. Dies ist eines der Gerichtem die Commander William Riker
während eines Austausches zwischen Starfleet und Klingonen serviert
bekommt, als er dem klingonischen Schiff Pagh zugeteilt worden ist. In
wahrer Klingonenmanier wird das Gericht serviert: Die schleimigen lila
Würmer leben noch und winden sich in einer heissen Flüssigkeit.
Dieses Gericht zu verzehren, das noch in der Lage ist zurückzubeissen,
stellt einen klingonischen Krieger auf die Probe. Als Riker Probleme mit
dem Essen zu haben scheint, meinen die Klingonen, dass es ihm vielleicht
lieber wäre, wenn ihm eine Frau die Brust geben würde. Auch die
klingonischen Speisen bieten Gelegenheit seine Furchtlosigkeit zu zeigen.
Neuer Geschmack
Während seiner Zeit auf der Pagh geniesst Cmdr. Riker auch
Spezialitäten wie Rokeg-Blutpastete, gefüllte Toq bah-Beine und
weisse, zappelnde Pipius-Klaue. Er beendet sein Mahl in Klingonischer Manier
mit einem Dargh (Tee), der ein einem Hlq Hlvje´mey serviert wird
- dem klingonsichen Wort für Glas. Es gibt aber eine besondere
Delikatesse, die Riker während seines Aufenthaltes nicht angeboten
wird: die berühmte geschmorte Scarg-Keule. Das Mahl, das eine Köstlichkeit
darstellt, besteht aus dem Fleisch des garbat, das im eigenen Blut mariniert
und mit zehn Gewürzen verfeinert wird. Die Speise wird von Klingonen
geschätzt, ist aber für Menschen giftig. Als Faustregel für
die klingonische Küche gilt aber, was Dr. Pulaski einst erklärt:
"Wenn es ihnen nicht schadet, wird es auch uns nicht schaden". Auch wenn
die klingonische Küche kaum die beliebtesten Entscheidung für
ein Dinner auf der Erde sein dürfte, können die schwierigen Kochtehniken
auch von Köchen anderer Völker erlernt werden. Helena Rozhenko,
die darauf bedacht ist, dass ihr Adoptivsohn Worf nichts von seiner klingonischen
Herkunft auslässt, lernt Rokeg-Blutpastete zuzubereiten. Das
mit dem Essen verbundene Verhalten wird verständlicher, wenn man weiss,
dass jede Mahlzeit eine Gelegenheit darstellt den Mut unter Mut zu stellen.
Wer einen Teller qagh mit der Begeisterung verspeist, wie es ein Klingone
macht, kann sich seines dauerhaften Respekts sicher sein.
Zeitvertreib, Kultur
Viele halten die Klingonen für eine ernste Spezies,die der
Pflicht und dem Kampf ergeben sind. Tatsächlich verstehene nur wenige
Spezies sich so gut wie die Klingonen zu amüsieren: Essen, Trinken,
Singen und Kämpfen gehören zu ihrer reichen Kultur. Für
Klingonen ist die Trennlinie zwischen Vergnügen und Kampftraining
oft verschwommen. Ein Krieger geniesst nichts mehr als die Vorbereitung
auf einen Kampf. Doch Klingonen finden auch an Essen, Trinken und Opern
grossen Gefallen. Viele klingonische Freizeitaktivitäten sind brutal.
Klingonen betreiben den Kampfsport Mok'bara, der dem Tai-Chi ähnelt.
Er schafft einen klaren Kopf. Der Umgang mit Waffen wie dem Bat'leth
oder dem Mek'leth wird auf ähnliche Weise geübt. Klingonen setzen
ihr Kampfgeschick aber auch gerne bei einem aggressiveren Training ein.
Die Krieger stellen ihre Fertigkeiten bei Bat'Leth-Wettbewerben unter Beweis,
bei denen der Sieger eine Trophäe erhält. Die Entwicklung des
Holodecks versetzt klingonische Krieger in die Lage ihre Liebe zum Gefecht
bis ins Extreme auszuleben. Auf der U.S.S. Enterprise NCC-1701-D benutzt
Worf oft ein Trainingsprogramm, das das Holodeck in die Oberfläche
eines primitiven Planeten verwandelt, auf dem er von einer Kriegergruppe
angegriffen wird. Es bereitet ihm Vergnügen, seine holographischen
Feinde zu töten. Viele Klingonen bevorzugen Holodeck-Programme, bei
denen historische Ereignisse wie die Schlacht von Klach D'Kel Brakt nachgespielt
werden und in denen der Spieler die Rolle eines legendären klingonischen
Helden übernimmt. Klingonen wenden auch viel Zeit dafür auf,
den Umgang mit ihren Energiewaffen zu üben. Doch die Vorbereitung
auf den Kampf umfasst mehr als nur die Vorbereitung von Körper und
Geist. Klingonen sind sehr gefühlsstark und besuchen am Vorabend einer
Schlacht, an der sie teilnehmen werden, eine von Gewalt geprägte Feier
in einem grossen, verräucherten Raum. Manchmal feiern die verfeindeten
Seiten - wenn sie beide Klingonen sind - den Abend mit Armdrücken,
Kopfstössen, Streiterein und dem Genuss grosser Mengen Blutwein.
Kräftige Trinker
Massives Trinken ist ein massgeblicher Teil der klingonischen Gesellschaft
und stellt die Ausdauer eines Kriegers auf die Probe. Krieger,die darauf
warten, den Orden des Bat'leth verliehen zu bekom- men, versammeln sich
vor der Zeremonie und trinken sehr viel. Betrunken umzufallen gilt als
Versagen. Zwar trinken manche Klingonen maparianisches Ale mit einem Hauch
Pazafer, beliebtere Getränke sind Blutwein und Warnog, ein klingonisches
Ale. Raktajino - klingonischer Kaffee - ist in der gesamten Galaxis sehr
beliebt geworden. Worf trinkt auch gerne Pflaumensaft. Typische Gerichte
sind Rokeg-Blutpastete udn Gagh, ein Teller Schlangenwürmer, die am
besten lebend serviert werden.
Legendäre Vergnügen
Die Legende von Kahless spielt eine wichtige Rolle in der klingonischen
Kultur, viele Freizeitaktivitäten dienen der Weitergabe der klingonischen
Geschichten und Legenden. Ein Holodeckprogramm erzählt das Werben
des Khaless um Lukara, in dessen Verlauf beide ihre Feinde abschlachten.
Dann so erklärt Jadzia Dax, "haben sich beide wie wahnsinnige Wühlmäuse
aufeinander gestürzt".
Lieder des Ruhms
Legenden werden auch in Liedern wiedergegeben, die ein wesentlicher
Teil der klingonischen Kultur sind.Viele Klingonen träumen davon,
dass ihre Taten in einem Lied unsterblich gemacht werden. Barden wie Keedera
sind im ganzen Imperium berühmt. Klingonen singen ihren Kindern Schlafleider
vor. Sie geniessen auch klingonische Opern, die laut, bombastisch und so
gewalttätig sind wie viele ihrer Vergnügen. Ein beliebter Sänger
ist Barakkadan, der wegen der Stimmkraft und der Stärke seiner Intonationen
bewundert wird. |